so geht's

Fragen und Antworten

Im Folgenden findet ihr Fragen, die mir in meiner lanjährigen Windelfrei Beratungs-, Vortrags-, Seminar- und Gruppentätigkeit am häufigsten gestellt wurden.

Die Windelfreiheit ist eine natürliche Folge der (non)verbalen Kommunikation mit dem Baby über sein Ausscheidungsbedürfnis. Durch ein angemessenes Reagieren auf die Bedürfnisäußerung des Babys werden Windeln unnötig - daher der Name.

 

Durch Nähe und Körperkontakt entsteht zwischen der Mutter / dem Vater und dem Kind eine intensive Beziehung. Körperliche, nonverbale Signale werden deutlicher wahrgenommen und die Mutter / der Vater kann die einzelnen Regungen und Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen, spüren und darauf reagieren. Die Windelfreiheit funktioniert in etwa, wie das Stillen (Signal - Reaktion - Erfüllung des Bedürfnisses).

Ein Baby, das ohne Windeln aufwächst profitiert von Anfang an von der Geborgenheit, der Achtung gegenüber seinen Bedürfnissen und Gefühlen, der Nähe sowie dem Respekt gegenüber seinen Empfindungen, wie auch von dem sauberen Gefühl und der Bewegungsfreiheit, welche es durch die Windellosigkeit erfährt. Die Eltern - Kind - Beziehung wird durch die fortwährende Kommunikation sowie den Körperkontakt intensiviert und gestärkt. Der eigene Instinkt wird geschult, was auch auf andere Bereiche positive Auswirkungen hat.

Windeldermatitis, Pilzerkrankungen, wunder Genitalbereich, Verstopfung und ähnliches fallen bei windelfreien Babys zumeist gänzlich weg, bzw. sind äußerst selten und haben dann zumeist andere Ursachen. Ebenso kommt es bei Kindern die in den Genuss der intensiven Kommunikation mit ihren Eltern gekommen und windelfrei aufgewachsen sind, kaum zu Fällen von Bettnässen. Zusätzlich sparen Eltern, die mit ihrem Baby über sein Ausscheidungsbedürfnis kommunizieren eine Menge von Geld und schonen die Umwelt (durch Müllvermeidung in etwa 1 - 2,5 Tonnen Windelmüll pro Baby / Kleinkind).

Natürlich fühlt sich ein Baby ohne Windel wohler als mit dickem Windelpaket. Dennoch geht es bei der natürlichen Säuglingspflege primär nicht um die Windelfreiheit sondern um die Eltern - Kind - Beziehung sowie die intensive und auch intuitive Kommunikation mit dem Baby. Die Kommunikation über das Ausscheidungsbedürfnis des Babys schließt die Verwendung von Windeln nicht aus.

Nein! Die Windelfreiheit ist in keinem Fall eine Form der Konditionierung, da das Kind ausscheidet, weil es muss und nicht, weil die Mutter oder der Vater es ihm antrainiert haben, ... Auch Gewöhnung oder Training, haben nichts mit der Windelfreiheit zu tun.

Das die Windelfreiheit in einer einfühlsamen, vertrauensvollen und liebevoll praktizierten Art nicht schädlich sein kann, beweisen Millionen von Kindern auf der ganzen Welt. Die Windelfreiheit ist keine Form der Sauberkeitserziehung oder Konditionierung! Sie ist eine natürliche Methode sich mit dem Baby über seine Bedürfnisse zu "unterhalten", sich auf es einzustimmen und auf seine Bedürfnisse angemessen zu reagieren und auf diese Weise eine vertrauens-, liebe- und respektvolle Beziehung zum Baby aufzubauen.

Jedes Baby sendet von Geburt an verschiedene Signale um uns seine Bedürfnisse mitzuteilen, so auch beim Ausscheidungsbedürfnis. Diese individuellen Signale die von Baby zu Baby sehr unterschiedlich sein können reichen von Grimassen schneiden über feinste Muskelregungen bis hin zu lautstarkem "Grunzen". Im Laufe der Entwicklung ändern sich diese Signale. Zudem entwickelt sich bei der Mutter / dem Vater ein instinktives Wissen dafür, wann das Baby muss, Hunger hat, müde ist oder ähnliches, welches die Kommunikation mit dem Baby wesentlich erleichtert und unterstützt.

Nein. Zwar sind die Muskeln noch nicht vollständig trainiert und ist die Blase noch sehr klein (weshalb Neugeborene so oft müssen) dennoch funktioniert die Ausscheidung vollkommen willkürlich, was sich sehr gut bei nackten Baby erkennen lässt. Sie bekommen einen konzentrierten Blick, unterbrechen (wenn sie schon älter sind) ihre Entdeckungen, spannen die Bauchmuskeln an, drücken, lassen locker, werden ruhig, ...

Ebenso wie tagsüber. Und nein, Babys machen nicht im Schlaf. Ein bestimmtes Hormon im menschlichen Körper vermindert die Urinproduktion in der Nacht, weshalb wir Nachts gar nicht oder nur einmal müssen (Eltern von windelfreien Babys können bestätigen, dass die Häufigkeit des Ausscheidungsbedürfnisses gegen Abend hin abnimmt). Babys die es gewohnt sind, dass auf ihr Ausscheidungsbedürfnis eingegangen wird, melden auch nachts, wenn sie ein dringendes Bedürfnis haben.

Die Angst, bzw. der Glauben Babys würden während sie schlafen "Lulu machen" ist ein Irrglauben, da sie, wie auch wir Erwachsenen wenn die Blase voll ist zunächst in eine Wach-Schlafphase kommen und dann aufwachen. Lediglich bei äußerster Erschöpfung oder Krankheit kann es vorkommen, dass ein Baby auch im Schlaf Urin ausscheidet.